taz: Westerwelle hat seinen ersten Auftritt als Außenminister hinter sich. Wie hat er sich geschlagen?
Küppersbusch: Gar nicht, er hat da auch keine Haue verdient. Die FDP-Außenpolitik genießt in Polen hohes Ansehen, nachdem unter Scheel und Genscher die Anerkennung der polnischen Grenzen („Oder-Neiße-Linie“) zur deutschen Staatsräson wurde. Regierungschef Donald Tusk wurde früher als „der Westerwelle Polens“ apostrophiert; ein Wirtschaftsliberaler mit klarem Westdrall. Die präsidiale Halbkartoffel freut sich, dass Durchtriebenenpräsidentin Steinbach nicht mitkommt und Westerwelle sie auch nicht mag – alles gut. Und, o. k. – als Bürgermeister von Warschau hat Kaczynski dort den CSD verboten, nun liebe ich es, ihn beflissen grinsend auf dem Foto neben Westerwelle zu sehen.