Dass sich die Musikindustrie seit längerem bei ihren Kunden unbeliebt macht, ist kein Geheimnis: da werden Gleichnisse herbeigezerrt, die CD-tauschende und -kopierende Jugendliche explizit mit Pädophilen und Nazis vergleichen; in Werbespots werden grade männliche Jugendliche, die Musik tauschen, kriminalisiert und herabgewürdigt und jetzt finanzieren unsere CD-Käufe seit Neuestem auch noch Razzien bei: genau, uns – den Endkunden.
Als (ehemaliges) Klientel dieser Industrie und aus anfänglich geschockten und wütenden Reaktionen hat sich der CCC Regensburg entschieden, eine informierte und konstruktive Maßnahme gegen den immer weiter greifenden Wahnsinn von EMI, Universal, GEMA und Co. zu ergreifen:
Um die Vorzüge freier Musik außerhalb des konventionellen Industriesystems vorzuführen, hat der CCC-R eine Musik-Kompilation mit dem Titel "Pimp My Rights, Vol. I" produziert. Die Idee, Musik frei kopierbar zu machen, setzt sich bei immer mehr professionell arbeitenden Musikern und Bands durch, und die CD soll die Öffentlichkeit dazu einladen, sich mit diesen Alternativen auseinanderzusetzen, statt sich dem Einheitsbrei der Industrie auszusetzen. Dazu wurde eine bunte Mischung aus verschiedenen Musikrichtungen mit teilweise namhaften Interpreten zusammengestellt, die ihre Werke unter die Creative-Commons-Licence, die die unbeschränkte Weitergabe garantiert, stellen. Das Creative-Commons-System bietet Urhebern und Distributoren eine einfache Möglichkeit, die Verwertungsrechte ihrer Werke selbst zu regeln.
Mit "Pimp My Rights, Vol. I" setzt der CCC Regensburg ein Zeichen, dass Endkunden sich nicht länger kriminalisieren lassen und sich den irrsinnigen Vorgaben und immer neuen Schikanen einer Industrie fügen sollten, die längst den Anschluss an die moderne Welt verpasst hat.
Produktion
Die CD wird in Eigenproduktion hergestellt, es gibt Cover-Artwork, Flyer, Aufkleber und Buttons, um dafür zu werben. Zur Finanzierung konnten Mittel der Youth Bank Regensburg gewonnen werden.
Copy Me!
Die Aktion soll über einen Boykott hinausgehen: sie soll zeigen, dass die bisherigen Distributionswege für Musik nicht nur unzeitgemäß, sondern auch einfach überflüssig geworden sind.
Das Klammern der Industrie an ihrem Kopiermonopol und die damit einhergehenden moralischen Verfehlungen ihrer Kampagnen sind das letzte Aufbäumen einer siechenden Branche, die sich entweder stark verändern muss, oder zu Recht von der Bildfläche verschwinden wird, egal wie sehr sich ihre Lobby auch für die Kriminalisierung von Musikfreunden einsetzt.
"Es gibt Wege, Musik zu schaffen, zu kopieren, zu verteilen und zu hören, die nicht die nächste Razzia bei euren Kumpels finanzieren! Nutzt sie!"
Artwork
Die ganze CD gibt es auch komplett in Ogg Vorbis und Mp3.